25 Jahre

Von der Analyse menschlicher Bewegung zu mehr Wohlbefinden

Bewegung ist essenziell für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden – doch die Qualität der Bewegung ist entscheidend, um Verletzungen zu vermeiden und die individuelle Leistungsfähigkeit zu optimieren. Gerade im Sport, in der Rehabilitation oder bei körperlich anspruchsvollen Berufen ist es wichtig, Bewegungsabläufe präzise zu analysieren und gezielt zu verbessern. Traditionelle Methoden stoßen hier oft an ihre Grenzen. Digitale Technologien und intelligente Sensornetzwerke bieten neue Möglichkeiten, um Bewegungen objektiv zu messen, zu bewerten und in Echtzeit Rückmeldungen zu geben.

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Innovative Technologie hilft Skifahrenden, ihre Skitechnik zu analysieren und dadurch Unfälle und Verletzungen zu vermeiden: Echtzeit-Feedback direkt auf das Smartphone © Salzburg Research
© Alexander Müller
Houskapreis 2023: Elisabeth Häusler
Ein Proband mit einem Prototyp einer intelligenten Feuerwehrjacke in der Brandsimulationsanlage © Salzburg Research/wildbild
Salzburg Research-Forscher Severin Bernhart und Texport-Geschäftsführer Otmar Schneider mit einem Prototyp einer intelligenten Feuerwehrjacke vor der Brandsimulationsanlage © Salzburg Research/wildbild
Saphenus Sensorsocke für die mobile Ganganalyse

Salzburg Research analysiert menschliche Bewegungsdaten und entwickelt mobile Sensorsysteme und smarte Sportausrüstung, um Sicherheit, Leistung und Rehabilitation zu verbessern.

Ein Fokus der Salzburg Research liegt auf der Analyse der menschlichen Bewegungsdaten mit Fokus auf der Bewertung der Qualität der Bewegung. Aus der einer langjährigen Zusammenarbeit mit namhaften Sportartikelherstellern, entstand ein gemeinsames Großprojekt: das 2018 gestartete COMET-Kompetenzprojekt “Digital Motion in Sports, Fitness und Well-being“. Unter der Leitung von Salzburg Research erarbeiten Industriebetriebe gemeinsam mit Forschungsinstituten smarte Lauf- und Ski-Ausrüstung sowie Konzepte, Services und Anwendungen für Rehabilitation und Gesundheit. Die Beiträge der beteiligten Industriebetriebe werden in dieser Art der Zusammenarbeit von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und der beteiligten Länder verdoppelt, um den Innovations- und Wirtschaftsstandort und eine Position im Spitzenfeld der internationalen Forschung zu fördern. Aus dieser Zusammenarbeit entstand unter anderem der Connected Boot zur Bewertung der Qualität des Skifahrens, für den Salzburg Research 2023 mit dem Houska-Preis, 1. Platz in der Kategorie außeruniversitäre Forschung, ausgezeichnet wurde. Diese Innovation bildet einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu digital vernetzten Produkten, mit deren Hilfe durch Ermüdungserkennung das Unfallrisiko beim Skilaufen reduziert werden könnte. 2023 wurde das Kompetenzprojekt im starken Wettbewerb für weitere vier Jahre zur Förderung genehmigt, in dem an digitalen Technologien für mehr Vitalität und Sicherheit in Bewegung und Sport gearbeitet wird. Im Großprojekt und darüber hinaus wird mit smarter Sensor-Fusion unter anderem in Textilien an mehr Sicherheit gearbeitet: In Feuerwehrausrüstung erkennt sie drohenden Hitzestress und leitet automatisiert Gegenmaßnahmen, um Feuerwehrleute vor einem Kollaps zu schützen. Ein von Salzburg Research entwickeltes sensorbasiertes Feedbacksystem hilft Reitenden, Haltungsfehler zu vermeiden, ein anderes bringt Rodel-Profis immer näher an die Ideallinie im Eiskanal. Ein neuer Algorithmus erkennt Sprünge im Skisport automatisiert und in Echtzeit und kann dadurch das Training und die Leistungsbeurteilung im Profi- und Freizeitbereich verbessern. Ein mobiles Sensorsystem zur Ganganalyse im Alltag ermöglicht Fernbetreuung und damit bessere Rehabilitation bei einer Beinamputation.

Salzburg Research analysiert menschliche Bewegungsdaten und entwickelt mobile Sensorsysteme und smarte Sportausrüstung, um Sicherheit, Leistung und Rehabilitation zu verbessern.

Forschungsfragen

Wie kann neuartige Sensortechnologie eingesetzt werden, um ein zuverlässiges und valides System zur Analyse der menschlichen Bewegung unter Labor- und Feldbedingungen zu entwickeln?
Wie können Sensordaten so aufbereitet und interpretiert werden, dass sie einen praxisrelevanten Mehrwert für Gesundheit, Sport und Industrie bieten und damit die Lücke zwischen Wissenschaft und Anwendung schließen?