Der Dialog zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft ist uns ein großes Anliegen. Wir wollen Medienvertreter/-innen umfassend bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen und bieten auf den folgenden Seiten aktuelle Informationen zu Unternehmen, Forschungstätigkeit, Projekten und Dienstleistungen.
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2025-10-24:
Am 24. April 2026 öffnet die Wissenschaft ihre Türen – zum 10. Mal in Salzburg
Seit 20 Jahren findet die biennale Veranstaltung Lange Nacht der Forschung statt. Sie entwickelte sich über die Jahre zur größten Veranstaltung für Wissenschaft und Forschung im deutschsprachigen Raum. In einem halben Jahr, am 24. April 2026 ist es wieder so weit. Zum 10. Mal in Salzburg laden insgesamt 11 Standorte dazu ein, Wissenschaft und Innovation hautnah zu erleben. Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen öffnen von 17 bis 23 Uhr ihre Türen und geben spannende Einblicke in aktuelle Projekte, Technologien und Zukunftsthemen.
mehr2025-10-21:
Die Digitalisierung der Medizin eröffnet neue Möglichkeiten in Prävention, Diagnose und Therapie. Gleichzeitig stellt sie Forschende vor große Herausforderungen: Daten aus Wearables, Gesundheits-Apps oder mobilen Sensoren sind oft hochkomplex, unvollständig und individuell verschieden. Eleonora Carrozzo, Forscherin bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft, entwickelt daher neue statistische Methoden, die gezielt auf digitale Gesundheitsdaten zugeschnitten sind. Der Fokus der Forschungsarbeit liegt auf kardiovaskulärer Versorgung, aber auch Forschung mit kleinen Fallzahlen, wie etwa im Fall von seltenen Erkrankungen, werden profitieren.
Digitale Technologien wie Wearables, Gesundheits-Apps oder mobile Sensoren helfen dabei, Daten von Patientinnen und Patienten zu sammeln, z. B. zu Herzfrequenz, Bewegung oder Blutdruck. Besonders in der Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bieten sie großes Potenzial: durch kontinuierliche Datenerfassung ermöglichen sie eine individuellere, patientenzentrierte Betreuung.
Doch die Analyse dieser Daten stellt die Forschung vor enorme Herausforderungen: hohe Datenkomplexität, Ausreißer, fehlende Werte oder geringe Fallzahlen, wie sie etwa bei seltenen Krankheiten auftreten. Eleonora Carrozzo widmet sich deshalb der Entwicklung neuer statistischer Methoden, die speziell für solche herausfordernden Gesundheitsdaten ausgelegt sind.
„Ziel meiner Arbeit ist, mit kleinen Fallzahlen, hoher Datenkomplexität oder fehlerhaften Werten trotzdem zu statistisch fundierten und klinisch relevanten Aussagen zu kommen“, sagt Eleonora Carrozzo von Salzburg Research.
Ziel von Carrozzos Forschungsarbeit ist es, innovative Analyseverfahren zu schaffen, die auf sogenannten nichtparametrischen Methoden basieren. Diese kommen ohne strikte Annahmen über die Verteilung der Daten aus – und eignen sich daher besonders für digitale Gesundheitsdaten, die lückenhaft, hochdimensional, unregelmäßig oder stark individualisiert sind.
Carrozzo will damit bestehende methodische Lücken schließen und insbesondere medizinisches Fachpersonal unterstützen: Die neuen Werkzeuge sollen helfen, digitale Gesundheitsmaßnahmen fundiert zu bewerten und klinisch sinnvoll einzusetzen.
Ein besonderer Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung: Die entwickelten Methoden werden in Form leicht nutzbarer Softwarepakete (R-Pakete) zur Verfügung gestellt. Diese sollen nicht nur in der Forschung, sondern auch in der klinischen Praxis oder in Evaluationsstudien zum Einsatz kommen. Auch komplexe Studiendesigns – etwa mit mehreren Gruppen oder sehr kleinen Stichproben, vielen Messzeitpunkten oder hochdimensionalen Daten – lassen sich mit den neuen Verfahren besser abbilden.
So werden fundierte Entscheidungen auch dann möglich, wenn klassische statistische Verfahren aufgrund einer dünnen Datenlage versagen würden.
Die Forschungsarbeit „Evaluating digital health interventions with complex designs“ wird im Programm Elise Richter vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF gefördert.
Anna Eleonora Carrozzo ist Postdoktorandin bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft und an der Paris Lodron Universität Salzburg im gemeinsamen Programm EXDIGIT (gefördert vom Land Salzburg im Rahmen des Programms WISS2030). Zuvor war sie am Ludwig Boltzmann Institut für Digitale Gesundheit und Prävention in Salzburg tätig. Anna Eleonora Carrozzo promovierte 2016 an der Universität Padua im Bereich Management und Ingenieurwesen. Zuvor erwarb sie dort einen Masterabschluss in Statistik. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Biostatistik, nichtparametrischen Statistik, statistischen Methoden in der medizinischen Forschung und der Datenwissenschaft im Bereich der digitalen Gesundheit.
Anna Eleonora Carrozzo, Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
eleonora.carrozzo@salzburgresearch.at (Bitte um Kontaktaufnahme per Mail, da die Forscherin kein Deutsch spricht)
Verwendung des Bildmaterials unter Angabe des Urhebervermerks honorarfrei.


2025-10-14:
Ein neues Forschungsprojekt untersucht im Auftrag des Bundesministeriums für Innovation, Mobilität und Infrastruktur, ob sogenannte Mehrzweckstreifen mit schmaler Kernfahrbahn als Sonderlösung die Sicherheit für Radfahrende auch auf Freilandstraßen erhöhen und die Lücken im Radwegenetz schließen können. Im Burgenland, in Kärnten und in Vorarlberg starten erste Pilotuntersuchungen, begleitet von modernster Sensorik und sozialwissenschaftlichen Erhebungen. Ziel ist es, evidenzbasierte Grundlagen für künftige Planungen zu schaffen und einen wichtigen Schritt hin zu sicherer, klimafreundlicher Mobilität zu gehen.
Um die Klimaziele des Europäischen Green Deals zu erreichen, muss der Verkehr seine Treibhausgasemissionen drastisch senken. Österreich hat sich sogar vorgenommen, bereits 2040 klimaneutral zu sein. Ein zentraler Baustein dabei: die Stärkung aktiver Mobilität und vor allem des Radverkehrs – auch auf Freilandstraßen, wo bisherige Standardlösungen wie baulich getrennte Radwege nicht immer umsetzbar sind.
„Wir brauchen neue Ansätze, um Lücken im Radwegenetz abseits der Städte zu schließen, wo die örtlichen Gegebenheiten keine baulich getrennten Fahrradwege ermöglichen. Mehrzweckstreifen mit schmaler Kernfahrbahn sind ein vielversprechendes Modell, das wir nun wissenschaftlich prüfen“, erklärt Sven Leitinger, Projektleiter des Forschungsprojekts MZSFreiland und Forscher bei Salzburg Research.
Mehrzweckstreifen sind speziell markierte Teile der Fahrbahn, die in erster Linie für den Radverkehr vorgesehen sind, aber unter bestimmten Bedingungen auch von anderen Fahrzeugen genutzt werden dürfen. In Österreich ist der Einsatz von Mehrzweckstreifen mit einer schmalen Kernfahrbahn (< 4,5 Meter) bisher nur bis zu einer höchstzulässigen Geschwindigkeit von 30 km/h innerorts vorgesehen und auf Freilandstraßen derzeit nicht möglich.
In einem Verkehrsversuch mit drei Teststrecken im Burgenland, in Kärnten und in Vorarlberg wird der Einsatz von Mehrzweckstreifen auf Freilandstraßen nun geprüft. Ziel des Forschungsprojekts ist, den Einsatzbereich von Mehrzweckstreifen im Freiland klar zu definieren. Dabei soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen diese Infrastrukturform sinnvoll und empfehlenswert ist und wo sie nicht eingesetzt werden sollte. Ebenso sollen Vor- und Nachteile für die Verkehrssicherheit, vor allem der Radfahrenden, und die Akzeptanz der Verkehrsteilnehmenden analysiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in konkrete Handlungsempfehlungen für die Verkehrsplanung und in die Weiterentwicklung österreichischer Richtlinien ein.
„Unser Ziel ist es, eine evidenzbasierte Grundlage für Verkehrsplaner:innen zu schaffen, um Sonderlösungen umsetzen zu können. Damit können Radverkehrsanlagen künftig auch dort entstehen, wo bisher keine Lösungen möglich waren“, sagt Michael Szeiler von con.sens verkehrsplanung.
Auf den Teststrecken werden modernste Messverfahren eingesetzt: Mit dem Forschungsfahrrad Holoscene Bike, ausgestattet mit LiDAR- und Videosensorik, dokumentiert Salzburg Research präzise Überholvorgänge zwischen Kfz und Radfahrenden. Ergänzend dazu erfassen Open Bike Sensoren zusätzliche Überholvorgänge und Seitenradare die Verkehrsstärken, Geschwindigkeiten und Fahrzeugtypen.
Neben den technischen Messungen werden auch sozialwissenschaftliche Methoden eingesetzt: Proband:innen befahren die Teststrecken und bewerten ihr Sicherheitsgefühl und ihre Erfahrungen. Zusätzlich werden Umfragen in den jeweiligen Regionen durchgeführt. „Uns interessiert nicht nur die objektive Sicherheit, sondern auch, wie sicher sich Radfahrende fühlen und wie die Akzeptanz in der Bevölkerung ausfällt“, betont Eva Aigner-Breuss vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.
Die Teststrecken befinden sich in Vorarlberg, in Kärnten sowie im Burgenland:
Im Burgenland wird auf der P456 Weppersdorfer Straße zwischen Weppersdorf und Lackenbach eine Lücke im Radnetz geschlossen. Auf einer Länge von 1,1 Kilometern entsteht ein beidseitiger Mehrzweckstreifen mit einer Breite von jeweils 1,80 Metern und einer schmalen Kernfahrbahn mit drei Metern Breite. Zu Beginn und am Ende der Strecke weisen rote Bodenmarkierungen sowie Infotafeln auf die geänderte Infrastruktur hin.
In Kärnten wird auf der L96 Wörthersee Südufer Straße ein besonders stark frequentierter Abschnitt für den Radverkehr adaptiert. Auf rund einem Kilometer zwischen Auen und Oberdellach werden beidseitige Mehrzweckstreifen mit einer Breite von je 1,50 Metern markiert, während die Kernfahrbahn rund drei Meter breit bleibt. Zusätzliche Markierungen und Verkehrsschilder warnen im Bereich eines Strandcafés vor Gefahren durch öffnende Pkw-Türen.
In Vorarlberg wird auf der L50 Montfortstraße zwischen der Ortstafel Götzis und St. Arbogast ein bergaufführender Streckenabschnitt untersucht. Weitere Details zur Teststrecke in Vorarlberg befinden sich noch in Abstimmung.
Alle Teststrecken wurden bzw. werden im September bzw. Oktober 2025 neu markiert. Nach einer Eingewöhnungszeit von mindestens einem Monat wird mit den Sensorik-Messungen, Befahrungen und Befragungen begonnen. Die Testphase dauert jeweils bis August 2026. Die Ergebnisse werden nach Projektende im Herbst 2026 veröffentlicht.
Das Forschungsprojekt MZSFreiland untersucht erstmals in Österreich, ob sogenannte Mehrzweckstreifen mit schmaler Kernfahrbahn auch auf Freilandstraßen sinnvoll und sicher eingesetzt werden können, um einen Lückenschluss im Radnetz zu ermöglichen. Diese Infrastrukturform ist in Ländern wie den Niederlanden, Dänemark oder Frankreich bereits etabliert.
Getragen wird das Projekt von einem multidisziplinären Konsortium. Salzburg Research übernimmt die Projektkoordination sowie die Datenerhebung mittels Sensorik. Das Büro con.sens verkehrsplanung bringt seine Expertise in der Radverkehrsplanung und Richtlinienarbeit ein. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) führt sicherheitsrelevante Analysen durch und bringt langjährige Erfahrung aus der Verkehrssicherheitsforschung ein. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms Zero Emission Mobility plus 2024 durchgeführt.
Die Umsetzung der Pilotstrecken in den einzelnen Bundesländern erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 5 – Baudirektion und der Mobilitätszentrale Burgenland, dem Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 7 – Wirtschaft, Tourismus und Mobilität und dem Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Straßenbau (VIIb).
Sven Leitinger, Projektleiter
Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
+43 664 8142016 | sven.leitinger@salzburgresearch.at
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2025-09-25:
Salzburg Research feiert 25 Jahre angewandte Forschung und Innovation. Das außeruniversitäre Forschungsinstitut hat sich in einem Vierteljahrhundert von einer Idee zu einem zentralen Innovationspartner entwickelt, der Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft bei der digitalen, ökologischen und sozialen Transformation – der „Triple Transition“ – unterstützt.
„Wir unterstützen aktiv die Triple-Transition in Gesellschaft und Wirtschaft – digital, ökologisch und sozial. Salzburg Research ist heute ein fester Bestandteil des Innovationssystems. Wir blicken mit Stolz zurück und mit Neugier auf die nächsten 25 Jahre,“ betont Siegfried Reich, Geschäftsführer von Salzburg Research.
„Das Institut leistet mit seiner Forschung einen spürbaren Beitrag zu unserer gesellschaftlichen Entwicklung – sei es bei der Energiewende, in der nachhaltigen Mobilität oder in der Gesundheitsversorgung. Salzburg Research zeigt eindrucksvoll, wie Forschung einen direkten Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft bringt und damit die Lebensqualität und die Wettbewerbsfähigkeit im Land stärkt,“ so Daniela Gutschi, Salzburger Landesrätin für Wissenschaft und Forschung.
„Die außeruniversitäre Forschung ist wesentlich für die Triple Transition. Salzburg Research ist eine unverzichtbare Brückenbauerin zwischen Wissenschaft und Praxis. Das Forschungsinstitut zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, unterschiedliche Disziplinen zu verbinden und so Innovationen zu schaffen, die nicht nur technologisch, sondern auch gesellschaftlich relevant sind,“ betont Vanessa Borkmann, Fraunhofer IAO und HRS Berlin und Fachbeirätin der Salzburg Research.
„Salzburg Research hat in den letzten 25 Jahren einen einzigartigen Technology Stack aufgebaut – von Sensorik und Kommunikationstechnologien bis hin zu Data Science und Künstlicher Intelligenz. Dieser technologische Kern ist die Basis für praxisnahe Anwendungen. So können neue Lösungen fundiert und skalierbar in Wirtschaft und Gesellschaft verankert werden,“ sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Anton Plimon.
Salzburg Research arbeitet interdisziplinär an den großen Zukunftsthemen der Gesellschaft. Im Fokus stehen digitale Lösungen für Mobilität, Energie, Gesundheit und Sport.Die besonderen Stärken des Instituts liegen in den Bereichen Data Science, Sensorik, Internet of Things (IoT) und innovative Geschäftsmodelle. Damit werden praxisnahe, datenbasierte Ansätze entwickelt, die konkret Mehrwert für Auftraggebende schaffen. Aktuelle Projekte reichen von intelligenter Verkehrssteuerung und Echtzeit-Verkehrsinformationen über digitale Anwendungen für Prävention, Rehabilitation und Sport bis hin zu zuverlässigen Netzwerken und digitalen Technologien zur Unterstützung der Energiewende.
Besonderes Augenmerk liegt auf der digitalen Transformation und Nachhaltigkeit. Mit Projekten wie dem digitalen Produktpass für die Kreislaufwirtschaft, digitalen Assistenten für ein gesundes Altern oder Lösungen zur Unterstützung der Mobilitätswende trägt Salzburg Research zur Triple-Transition – digital, ökologisch und sozial – bei. Jährlich werden rund 80 Projekte mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft umgesetzt, ergänzt durch Publikationen, internationale Kooperationen und die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. So festigt Salzburg Research seine Rolle als verlässliche Brückenbauerin zwischen Forschung und Praxis.
Die kommenden Jahre werden geprägt sein von der Integration neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz und der Stärkung von Datensicherheit und Weiterbildung. Salzburg Research bleibt dabei ihrer Mission treu: Lösungen zu entwickeln, die technologisch innovativ und gesellschaftlich relevant sind.
Ob Satellitenlösungen für den Neustart von Stromnetzen nach einem Blackout oder digitale Versorgungsmodelle im Gesundheitswesen – Salzburg Research liefert Lösungen mit gesellschaftlicher Relevanz.
Insgesamt 449 Mitarbeitende, darunter 141 Frauen – das sind 31 Prozent! –, forschten und entwickelten in den 25 Jahren. Der Nachwuchs profitierte von 240 Forschungspraktika, 280 Diplomand:innen und Dissertant:innen verfassten ihre akademischen Arbeiten in Kooperation mit Salzburg Research. Das Institut koordinierte insgesamt 593 Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie 3 Kompetenzzentren. Die betriebliche Leistung summierte sich auf über 130 Millionen Euro, begleitet von 55 Auszeichnungen für herausragende Leistungen. Der wissenschaftliche Output ist beachtlich: 1.385 Publikationen wurden veröffentlicht. Salzburg Research kooperierte mit 1.080 Partnerorganisationen, davon 645 aus der Wirtschaft, und erzielte große mediale Sichtbarkeit mit 8.070 Berichten – das entspricht einem Medienbericht pro Tag. Der Wissenstransfer wurde durch 434 Veranstaltungen gefördert, wodurch Salzburg Research als Brücke zwischen Forschung und Praxis eine zentrale Rolle einnimmt.
Rückfragehinweis
Univ.-Doz. Dr. Siegfried Reich
Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
+43/662/2288-211 | siegfried.reich@salzburgresearch.at
Bildmaterial
Weiteres Bildmaterial siehe: https://fotos.salzburgresearch.at/

25 Jahre Salzburg Research: Aufsichtsratsvorsitzender Anton Plimon, Landesrätin Daniela Gutschi und Geschäftsführer Siegfried Reich © wildbild
2025-07-23:
Sicherheitskritische Kommunikationssysteme brauchen höchste Zuverlässigkeit – denn im Ernstfall, etwa an einer SOS-Sprechstelle, kann eine derartige Technologie dazu beitragen, Menschenleben zu retten. Weil immer mehr Systeme cloudbasiert und kabellos verbunden sind, braucht es gute Daten zur Übertragungsqualität. Commend International und die Salzburg Research Forschungsgesellschaft haben ein innovatives Messsystem für die Übertragungsqualität entwickelt, um die zuverlässige Kommunikation auch über moderne, kabellose Netzwerke – etwa 5G – zu gewährleisten.
Die digitale Transformation stellt neue Anforderungen an sicherheitskritische Kommunikationssysteme. Insbesondere der Trend zu kabellosen und heterogenen Netzwerkinfrastrukturen verändert die Rahmenbedingungen grundlegend. Die Commend International GmbH, führender Anbieter für Intercom-Lösungen, arbeitete gemeinsam mit der Salzburg Research Forschungsgesellschaft an einem neuartigen Messsystem zur Sicherstellung der Netzwerkqualität für Intercom-Funktionen – auch in 5G-Umgebungen.
Sicherheitsrelevante Kommunikationssysteme, wie sie in Gebäuden, Spitälern oder öffentlichen Einrichtungen oder an Notrufsäulen zum Einsatz kommen, sind auf eine stabile und zuverlässige Netzwerkanbindung angewiesen – damit ein Notruf im Fall des Falles auch ankommt. Während früher kabelgebundene Infrastrukturen dominierten, finden sich heute zunehmend kabellose oder hybride Netze. Diese ermöglichen zwar neue Anwendungsszenarien, erschweren jedoch die Gewährleistung gleichbleibender Qualität – eine zentrale Voraussetzung für den störungsfreien Betrieb von sicherheitsrelevanten Intercom-Systemen.
Salzburg Research entwickelte zur Lösung dieser Herausforderung ein praxistaugliches Mess- und Monitoringsystem, das die Qualität von Sprach- und Videoströmen in Echtzeit bewerten kann. Basis dafür sind Performanz-Sets mit definierten Grenzwerten für Netzwerkeigenschaften wie Latenz, Jitter und Paketverlust. Diese Metriken werden direkt aus den Kommunikationsdaten (z. B. SIP-/RTP-Headern) gewonnen, wodurch der Bedarf an zusätzlichen Datenübertragungen für die Messungen minimiert und die CPU-Last geringgehalten werden. Die Ergebnisse zeigen, dass auch ohne zusätzliche Mittel im Netzwerk und trotz Verschlüsselung der übertragenen Daten aussagekräftige Messwerte erzielt werden können.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Anwendung in 5G-Netzen: In der 5G-Testumgebung untersucht Salzburg Research, wie sich variierende Signalbedingungen auf die Intercom-Funktionalität auswirken – etwa durch künstliche Netzlast oder reduzierte Bandbreiten.
Im Fokus stehen dabei Intercom-Anwendungen für dynamische Einsatzszenarien – von der klassischen Gebäudekommunikation bis hin zu mobilen Notrufsystemen. Ziel war die Entwicklung einer Lösung, die sowohl Techniker:innen bei der Inbetriebnahme als auch Betreiber:innen bei der Qualitätssicherung unterstützt.
„Die Zusammenarbeit mit Commend ist ein Paradebeispiel für die Verbindung von praxisorientierter Forschung und konkretem Kundennutzen“, betont DI Dr. Stefan Farthofer-Oster von Salzburg Research. „Wir konnten Methoden entwickeln, die auch in verschlüsselten und dynamischen Umgebungen zuverlässige Aussagen über die Kommunikationsqualität liefern.“
Die laufende Entwicklung ist Teil des langfristig angelegten ASBIS-Forschungsprogramms („Advanced Security Building Intercom Systems“), gefördert von der FFG, das seit 2021 innovative Technologien für smarte Sicherheitskommunikation vorantreibt. Commend will ein weltweit einzigartiges, cloudbasiertes Gesamtsystem für Gebäudeintercom etablieren – inklusive gestenbasierter Bedienung, KI-gestützter Audioanalyse und einheitlicher Krisenkommunikation. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun in das Serienprodukt integriert.
DI (FH) Klaus Hirschegger bekräftigt: „Die langährige Forschungskooperation mit Salzburg Research ist für uns ein wesentlicher Eckpfeiler in der Entwicklung zukunftsfähiger Kommunikationslösungen. Der gemeinsam entwickelte Prototyp einer Performanz-Messlösung ist ein entscheidender Fortschritt, wenn es um das Bewerkstelligen von Netzwerkstabilität und die kontinuierliche Verfügbarkeit unserer Kundensysteme geht – besonders für unsere Kund:innen in sicherheitskritischen Anwendungen. Unsere Philosophie Trusted. Communication. Always. verlangt höchste Zuverlässigkeit – denn im Ernstfall, etwa an einer SOS-Sprechstelle, kann eine derartige Technologie dazu beitragen, Menschenleben zu retten.“
Kontakt für Rückfragen:
Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
DI Dr. Stefan Farthofer-Oster
+43 662 2288-458 | stefan.farthofer@salzburgresearch.at
Commend International GmbH
DI (FH) Klaus Hirschegger
+43 664 80225583 | k.hirschegger@commend.com
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