DyMoN – Dynamic Mobility Nudge: Shaping sustainable urban mobility behaviour with real-time, user-generated and public open data

„DyMoN“ will digitales Nudging-Methoden mit relevanten Daten anreichern, um Bürger/-innen effektiver zu mehr nachhaltiger Mobilität in Städten zu motivieren.

Städte stehen vor der Herausforderung, nachhaltige Mobilität fördern zu wollen, um CO2-Emissionen zu senken, die Luftgüte zu erhöhen, Lärm zu reduzieren und damit die Stadt zu einem lebenswerteren Ort zu machen. Dafür können Städte einerseits auf Verbote und Gesetzgebung zurückgreifen („harte“ Maßnahmen), andererseits auch Strategien zur Verhaltensänderung bei Bürger/innen einsetzen („weiche“ Maßnahmen). Da harte Maßnahmen nicht immer greifen oder eingesetzt werden können, ist das sogenannte Nudging ein alternativer Weg, um Verhaltensänderung herbeizuführen.

„Nudging“ bezeichnet dabei eine Methode, um Verhalten zu beeinflussen, allerdings ohne den Einsatz von Verboten, Restriktionen oder ökonomischen Anreizen. Nudging greift auf Erkenntnisse der Verhaltensökonomie und Psychologie zurück und funktioniert beispielsweise durch die Lenkung der Aufmerksamkeit, die Veränderung der Umwelt oder durch soziale Einflüsse. Auch im Bereich des Mobilitätsverhaltens kann auf Nudges zurückgegriffen werden. Das Projekt DyMoN wird dabei digitales Nudging für nachhaltigeres Mobilitätsverhalten mit Datenquellen anreichern. So ist die situative Komponente beim Nudging oft ausschlaggebend (d.h., in welchem Kontext oder in welcher Situation ein Nudge eine Person erreicht).

Daten, die das Nudging in DyMoN effektiver machen sollen, umfassen dabei beispielsweise Wetterdaten, Umweltdaten, Infrastrukturdaten oder Verkehrsdaten, die im DyMoN Data Hub zusammenlaufen und verarbeitet werden. Durch das Berücksichtigen der situativen Komponenten innerhalb einer Stadt sollen innerhalb des DyMoN Frameworks effektive, digitale Nudges gestaltet werden.

Die Einbeziehung der Bürger/innen stellt eine zentrale Komponente im Projekt dar. Oft wird beim Einsatz von Nudging eine Bevormundung von Bürger/innen unterstellt, in DyMoN sollen die Ideen, Anforderungen und Meinungen der Bürger/innen rund um nachhaltige Mobilität von Anfang an und für die Entwicklung der Nudges miteinbezogen werden.

Für Städte entsteht in DyMoN ein Handbuch für effektives Nudging für aktive Mobilität, sowie ein Data Dashboard, mit dem aktuelle Zustände in der Stadt evaluiert werden können. In Workshops sollen Städte die Möglichkeit haben, mehr über effektives Nudging und die Arbeit in DyMoN zu erfahren. Außerdem wird eine DyMoN Summer School für Nachwuchswissenschaftler/innen in Salzburg abgehalten, um den Wissenstransfer auch in die Forschung zu ermöglichen. Ein Proof of Concept des DyMoN Frameworks wird in Salzburg und Uppsala stattfinden, wo Effektivität und Flexibilität des Frameworks getestet werden sollen.

Salzburg Research übernimmt die Projektkoordination dieses Projekts, das im Rahmen von JPI Urban Europe (ERA-NET Cofund Urban Accessibility and Connectivity) durchgeführt wird. Das transnationale Projektkonsortium aus Österreich, Deutschland und Schweden vereint die vielfältige, notwendige Expertise aus Sozialwissenschaft, Psychologie, Technik und Datenverarbeitung sowie Co-Creation Methoden. Außerdem ist Salzburg Research für das Design der effektiven, digitalen Nudging Methoden und der Erhebung der User Needs zuständig, die ein Kernstück des DyMoN Projekts darstellen.

 
Newsletter
Erhalten Sie viermal jährlich unseren postalischen Newsletter sowie Einladungen zu Veranstaltungen. Kostenlos abonnieren.

Kontakt
Salzburg Research Forschungsgesellschaft
Jakob Haringer Straße 5/3
5020 Salzburg, Austria