Indikatoren zur Informationsgesellschaft

Hannes Selhofer, Markus Lassnig (2001): Indikatoren zur Informationsgesellschaft Benchmarking zum Entwicklungsstand der Informationsgesellschaft in Österreich In: Schriftenreihe zur Informationsgesellschaft, Band 16

Nach den Übergängen von der Agrar- zur Industriegesellschaft im 19. Jahrhundert und von dieser zur Dienstleistungsgesellschaft im 20. Jahrhundert wird von den modernen Wirtschaftsnationen behauptet, nun sei die Entwicklung zur “Informations-” oder “Wissensgesellschaft” voll im Gange. Die digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien sind wesentliche Triebkräfte in diesem Transformationsprozess, ihnen wird eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der nächsten Jahrzehnte zugeschrieben.

Wie jede tiefgreifende Veränderung erzeugt auch die “digitale Revolution” sowohl Unsicherheit, Angst und Bedrohung als auch Hoffnung, Euphorie und ekstatische Verzückung. Die Beurteilung der sozialen Dimension der Informationsgesellschaft neigt bisweilen zu Extremen, je nach dem Standpunkt des Beobachters. Uneinigkeit herrscht darüber, ob die Gewinner oder Verlierer in der Überzahl sind, ob die Gewinne oder die Verluste größer und höher zu bewerten sind – falls überhaupt Einigkeit herrscht, was als “Gewinn” oder “Verlust” zu sehen ist.

In einer solchen Phase der Instabilität ist langfristige Planung kaum möglich. Dennoch ist der Versuch, den Wandel aktiv mitzugestalten statt sich ihm passiv zu ergeben, freilich ein gesellschaftspolitisches Gebot und wird auch sowohl auf EU-Ebene also auch in den Mitgliedsstaaten als vorrangige Aufgabe betrachtet. In diesem Versuch der Mitgestaltung sind Kennzahlen und Indikatoren wichtige und hilfreiche Planungs- und Kontrollinstrumente. Indikatoren helfen, weil sie eine in ihrer Gesamtheit diffuse Entwicklung messbar machen, und weil sie Vergleiche zwischen verschiedenen Akteuren ? in diesem Fall Ländern ? ermöglichen. Als Planungsinstrument sind sie wichtig, weil sie die Ausgangslage beschreiben. Als Kontrollinstrument sind sie wichtig, um die Effektivität der getroffenen Maßnahmen messbar und nachweisbar zu machen.

Dieser Bericht fasst Ergebnisse eines Forschungsprojekts zur Definition von Informationsgesellschafts-Indikatoren zusammen, das vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank gefördert wurde (Projektnummer 7974). Er dokumentiert die empirischen Ergebnisse, erläutert aber auch die methodischen Schwierigkeiten, die bei der Quantifizierung von gesellschaftlichen Phänomenen zwangsläufig auftauchen.

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