C-ITS: Mehr Sicherheit für Einsatzfahrzeuge

Blaulicht und Folgetonhorn bekommen Zuwachs: Das Land Salzburg und Salzburg Research testen mit dem Roten Kreuz C-ITS-Technologie erstmals auf Bundes- und Landesstraßen, um die Sicherheit von Einsatzkräften und Verkehrsteilnehmenden zusätzlich zu erhöhen.

Je schneller ein Einsatzfahrzeug sein Ziel erreicht, desto höher sind die Überlebenschancen der Verletzten oder Erkrankten. Darum bekommen Blaulicht und Folgetonhorn Unterstützung: Mittels C-ITS (Cooperative Intelligent Transport Systems) können sich Fahrzeuge gegenseitig über Verkehrs- und Gefahrensituationen informieren.

C-ITS-Nachrichten, die direkt ins Cockpit von Fahrzeugen in der Nähe eines Einsatzfahrzeuges mit aktiviertem Blaulicht eingeblendet werden, erhöhen die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden und verkürzen die Zeit, bis das Rettungsfahrzeug am Einsatzort ankommt. So können Verkehrsteilnehmende über ein herannahendes oder auf der Strecke stehendes Einsatzfahrzeug mit Blaulicht informiert werden, noch bevor es seh- oder hörbar ist.

C-ITS-Meldung zu herannahendem Einsatzfahrzeug im Cockpit © Salzburg Research

Damit die Kommunikation zwischen Fahrzeugen funktioniert, müssen beide Fahrzeuge C-ITS-Nachrichten senden und empfangen können. Einige Hersteller verbauen das bereits serienmäßig, weitere Hersteller folgen. Einsatzfahrzeuge brauchen aktuell noch ein zusätzliches Gerät, das mit dem Blaulicht gekoppelt wird.

C-ITS: Fahrzeug zu Fahrzeug, Infrastruktur zu Fahrzeug

C-ITS kann noch mehr: In den vergangenen Monaten wurden 24 Standorte des Landes- und Bundesstraßennetzes in Stadt und Land Salzburg mit C-ITS-Road-Site-Units ausgestattet. Sie sind über eine C-ITS-Zentrale vernetzt und können über den ITS-G5 Standard und das speziell geschützte 5,9 GHz ITS-Band mit Fahrzeugen sicher und ohne Verzögerung kommunizieren. So können Verkehrsteilnehmende vor Ort rasch und einfach z.B. über die Sperre einer Fahrspur, eine Komplettsperre oder verfügbare Parkplätze informiert werden.


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C-ITS: Mit kooperativen Verkehrsservices zu mehr Verkehrssicherheit

C-ITS steht für kooperative intelligente Verkehrssysteme. Diese Systeme tragen maßgeblich dazu bei, das gesamte Verkehrssystem sicherer, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Dabei wird die Infrastruktur mit den Fahrzeugen vernetzt und sicherheitskritische standardisierte Nachrichten werden punktgenau und verlässlich ausgetauscht. Neben vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten auf Autobahnen, übermitteln C-ITS-Services auch am Land und in Städten beispielsweise Informationen über Verkehrsstörungen, Unfälle oder Baustellen in Echtzeit an die betroffenen Verkehrsteilnehmenden. Einsatzfahrzeuge oder öffentliche Verkehrsmittel können durch priorisierte Ampelschaltungen effizienter und sicherer durch die Stadt navigieren.

C-ROADS Austria: Salzburger C-ITS-Pilot

Seit 2016 koordiniert die europäische C-ROADS-Plattform die harmonisierte Umsetzung in ganz Europa. Salzburg Research koordiniert den Salzburger C-ITS-Pilotbetrieb im Auftrag des Landes Salzburg. Das Hauptziel des Salzburger C-ITS-Pilotprojekts ist die Übermittlung von Verkehrsinformationen, wie z.B. Verkehrsereignisse, strategische Routen, Ampelzustände und Parkinformationen an C-ITS-fähige Fahrzeuge. Zusätzlich wird die Priorisierung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Einsatzfahrzeugen an Lichtsignalanlagen und die Kommunikation von Einsatzfahrzeugen mit anderen Verkehrsteilnehmenden getestet. Ein besonderes Merkmal des Salzburger C-ITS Pilotprojekts ist, dass die C-ITS Funktionalität als eigenständiges System eingesetzt wird, das über standardisierte Protokolle mit der bestehenden Verkehrsmanagementzentrale und ITS verbunden ist. Das Forschungsinstitut unterstützt bei der Beschaffung der straßen- und fahrzeugseitigen Infrastruktur, entwickelt und betreibt die C-ITS-Zentrale für das Bundesland Salzburg und testet und evaluiert die Anwendungsfälle.

Der Use Case mit Blaulichtfahrzeugen wird vom Roten Kreuz Salzburg unterstützt, Hard- und Software für die OnBoard Units stammen vom Hamburger Unternehmen consider it. Salzburg Research arbeitet an weiteren Use Cases zum Beispiel mit Streu- und Räumfahrzeugen der Landesstraßenverwaltung.

C-ROADS-Austria-Projekte sind gefördert durch das Connecting-Europe-Facility-Programm der Europäischen Kommission.


Mehr Information:


Titelbild: C-ITS-Technologie in Einsatzfahrzeugen ergänzt Blaulicht und Folgetonhorn und sorgt in Zukunft für mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden. Erfolgreicher Pilotbetrieb in Salzburg: (v.l.n.r.) Helmut Steinkogler, Fuhrparkleiter des Roten Kreuzes Salzburg, Sven Leitinger, Salzburg Research, Johanna Moser, Absolventin des Freiwilligen Sozialjahres in der Dienststelle Salzburg-Stadt, Stefan Schnöll, Verkehrslandesrat Land Salzburg. © Rotes Kreuz Salzburg

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