Wie offen sind Sie?

Die Referentin und die Referenten des 8. IT-Businesstalk von Salzburg Research und nic.at am 29. Oktober 2015 waren sich einig: Das Thema Offenheit ist keineswegs Zukunftsmusik, es ist längst Realität. Die drei Themenblöcke Open Source, Open Data und Open Innovation wurden von verschiedenen Vortragenden aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt und intensiv diskutiert.

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Offene Software – weiter verbreitet als gedacht

Open Source ist kostenlos, aber nicht „umsonst“. Längst ist quelloffene Software ein wichtiger Bestandteil der Gegenwart. Immer mehr hält sie Einzug in Unternehmen, kaum ein Internet-Startup wäre ohne Open Source denkbar. Viele Dinge des täglichen Lebens – vom Smartphone über das TV-Gerät bis hin zur Waschmaschine – basieren auf Open Source. Offene Software unterstützt uns also längst sehr breit – meist ohne, dass wir es merken.
So entwickelt und nutzt etwa das junge Salzburger Unternehmen Redlink, eine Ausgründung der Salzburg Research, sehr erfolgreich Open Source-Software für regionale Wertschöpfung und innovative Lösungen. Christian Köberl von Porsche Informatik ist überzeugt, dass man heute um Open Source gar nicht mehr herumkommt. Daher braucht auch jedes Unternehmen eine Open Source Strategie. Werner Hehenwarter, Gründer der Softwarefirma HELIUM V IT Solutions, setzt auf eine neue Partnerschaftlichkeit zwischen Kunden und Hersteller. Open Source ermöglicht Offenheit und Vertrauen, seinem Unternehmen geht es gut.

Open Data – Nutzung erlaubt!

Offene Daten, lesbar für Mensch und Maschine und für den persönlichen sowie kommerziellen Gebrauch freigegeben, ermöglichen völlig neue Businessmodelle. Die Daten werden von Behörden oder Unternehmen über das Internet bereitgestellt. Andere Unternehmen, davon viele Start-ups, verwenden diese Daten weiter, zum Beispiel für Software-Anwendungen, Apps oder Visualisierungen.
Die Stadt Salzburg war einer der Pioniere dieser Bewegung. Stadt und Land Salzburg stellen aktuell insgesamt etwa 200 Datensätze zur Verfügung. Harry Timons vom Land Salzburg und Jochen Höfferer von der Stadt Salzburg zeigten, dass Open Government Data (OGD) kein Selbstzweck sind sondern Mehrwert schafft. Positiver Nebeneffekt: Der erste Profiteur von OGD ist die Verwaltung selbst. Ein Beispiel für die Nutzung von offenen Daten ist das Start-up Eversport, das auf dem gleichnamigen Portal Sportanbieter und Sportler zusammenbringt. Ohne offene Daten wäre dieses Businessmodell nicht möglich geworden. Erst vorgestern wurde bekannt, dass das Start-up 800.000 Euro Investorengelder an Land ziehen konnte.

Open Innovation – frag doch mal die Crowd

Was haben Tipp-ex, Mountain-Biking und Kite-Surfing gemeinsam? Alle drei wurden nicht von Unternehmen, sondern von AnwenderInnen erfunden. Open Innovation ist seit Jahren ein Hype. Auch kleine Unternehmen können von dieser offenen Innovationsform profitieren. Hannes Selhofer und Markus Lassnig vom InnovationLab bei Salzburg Research zeigten, dass auch kleine Unternehmen von Open Innovation profitieren können. Barbora Maresova, Co-Creation Managerin bei Erste Bank, zeigte, wie das in der Praxis funktioniert. Seit zwei Jahren entwickeln Erste Bank und Sparkasse innovative Produkte und Services gemeinsam mit ihren Kundinnen und Kunden.

Die Pausen wurden intensiv für Networking genutzt. Herzlichen Dank an die Wirtschaftskammer Salzburg, Fachgruppe UBIT für die Unterstützung!

Der IT-Businesstalk

Seit 2007 veranstalten Salzburg Research und nic.at den jährlich stattfindenden IT-Businesstalk. Ziel des Talks ist es, Trends und aktuelle Entwicklungen im Internet aufzuzeigen – in Theorie und Praxis. ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft erklären, wohin die Reise im Internet geht und geben Beispiele, wie Firmen davon profitieren können. Die Veranstaltung ist und richtet sich an IT-Verantwortliche, EntscheiderInnen und alle Interessierte, die einen Blick in die IT-Zukunft machen wollen. www.it-businesstalk.at

 
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