PIK – Patiententransportmanagement im Krisenfall

PIK entlastet Hilfskräfte in Krisensituationen, indem die Disposition von Einsatzmitteln und die Kommunikation der Einsatzorganisationen und Krankenhäuser effizient und intelligent unterstützt wird.

Einsatzkräfte sind bei Großunfallgeschehen und Naturkatastrophen erheblich größerem Druck ausgesetzt als im Normalfall. Besonders die Tatsache, dass die am Versorgungsprozess beteiligten Organisationen (Rettungsdienste, Krankenhäuser) im Krisenfall nicht elektronisch vernetzt sind und auch auf keine gemeinsam nutzbare Dispositionskomponente zurückgreifen können, erschwert die Arbeit enorm.
Im Projektvorhaben PIK sollen diese Probleme durch die Neu- bzw. Weiterentwicklung bestehender Komponenten adressiert werden. Die Disposition von Einsatzmitteln und die Kommunikation der Einsatzorganisationen und Krankenhäuser sollen effizient und intelligent unterstützt werden, um so einen Teil des Drucks von den Hilfskräften nehmen.
Im Lauf des Projekts werden die Anforderungen in außergewöhnlichen Krisensituationen erhoben und analysiert, indem spätere Nutzer des Systems ihre Erfahrungen in rechtlicher und sicherheitstechnischer Hinsicht einbringen. Anschließend an die mathematische Modellierung der erhobenen Anforderungen wird ein metaheuristisches Optimierungsverfahren implementiert und mit Echtdaten evaluiert. Außerdem werden im Rahmen des Projekts PIK sichere Datenschnittstellen zu Krankenhäusern und Schnittstellen des Planungsverfahrens zu beliebigen Leitstellensystemen spezifiziert.

Die entwickelten Verfahren und Konzepte decken damit folgende Funktionalitäten ab:

  • Routing von Einsatzfahrzeugen unter besonderen Rahmenbedingungen (aufgrund von Naturkatastrophen gesperrte Straßen, Berücksichtigung von Höhen- oder Gewichtsbeschränkungen auf Ausweichstrecken, Möglichkeit für Missachtung von z.B. Einbahnen)
  • Dispositionsunterstützung beim Abziehen von Einsatzmitteln aus benachbarten Regionen ohne die flächendeckende Versorgung durch Rettungsdienste in zu hohem Ausmaß zu gefährden (optimale Verteilung von vorhandenen Ressourcen)
  • Dispositionsunterstützung für die Tourenplanung von Rettungs- und Krankentransporten unter Berücksichtigung von besonderen Anforderungen in Krisenfällen
  • Datenaustausch mit Krankenhäusern über verfügbare Betten- und Versorgungskapazitäten (Einbeziehen dieser Informationen bei der Einsatzmitteldisposition)
  • Definition von Einsatzprioritäten im Krisenfall und deren Berücksichtigung bei der Disposition

Das Ziel von PIK ist die Entwicklung der Konzepte, Verfahren und technischen Komponenten, die die oben genannten Funktionalitäten abdecken und in bestehende Leitstellensysteme integriert werden können. Mit Hilfe der Projektergebnisse können Interoperabilität und Effizienz von Einsatzorganisationen besonders in Krisenfällen gesteigert werden, wobei von Beginn an alle rechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen im Umgang mit sensiblen Daten berücksichtigt werden.

 
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Salzburg Research Forschungsgesellschaft
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